EMDR und Angst beim Reiten: Wie die Methode Dich unterstützen kann
Du weißt ja, wie sehr viele das Reiten lieben – die Freiheit, die Verbindung zum Pferd, dieses einmalige Gefühl. Aber ich kenne auch die andere Seite: das mulmige Gefühl, wenn die Angst plötzlich da ist. Vielleicht ist es eine Erinnerung an einen Sturz, vielleicht ein diffuses Unwohlsein, das du gar nicht so richtig greifen kannst. Und genau hier setzt EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) an. Diese Methode hat schon vielen geholfen, ihre Reitängste zu überwinden – und ich bin sicher, sie könnte auch etwas für dich sein.
Was ist EMDR eigentlich?
Stell dir vor, in deinem Kopf gibt es eine Art „Ordnersystem“ für Erinnerungen. Wenn etwas Traumatisches passiert – sei es ein Sturz vom Pferd oder eine Situation, in der du die Kontrolle verloren hast – kann es passieren, dass diese Erinnerung nicht richtig abgelegt wird. Stattdessen bleibt sie wie ein chaotischer Stapel in der Ecke liegen. Jedes Mal, wenn du in eine ähnliche Situation kommst, wird dieser Stapel angestoßen, und zack: die Angst ist wieder da.
Mit EMDR wird dieser „Stapel“ sortiert. Die Methode nutzt bilaterale Stimulation – also Augenbewegungen, Klopfreize oder Töne –, um dein Gehirn beim Verarbeiten der Erinnerung zu unterstützen. Es ist ein bisschen, als würde dein Kopf die belastende Erinnerung neu „abspeichern“, aber diesmal ohne das emotionale Chaos. Das Ergebnis? Du fühlst dich leichter, klarer und sicherer.
Warum entstehen Ängste beim Reiten?
Ängste beim Reiten sind völlig normal, besonders wenn man schon mal eine unschöne Erfahrung gemacht hat. Hier sind ein paar typische Ursachen:
- Erlebnisse aus der Vergangenheit: Vielleicht hattest du einen Sturz oder eine Situation, in der du dich hilflos gefühlt hast.
- Selbstzweifel: Viele Reiterinnen haben das Gefühl, nicht gut genug zu sein, oder sie vertrauen ihrem Pferd nicht zu 100 %.
- Unbewusste Muster: Manchmal sind es ganz alte Ängste, die mit dem Reiten eigentlich nichts zu tun haben, aber plötzlich getriggert werden und sich schon durch dein ganzen Leben ziehen..
Was diese Ängste so tückisch macht: Sie beeinträchtigen nicht nur dein eigenes Gefühl, sondern auch die Verbindung zu deinem Pferd. Dein Pferd spürt, wenn du unsicher bist, und das kann die Situation noch schwieriger machen.
Wie EMDR dir beim Reiten helfen kann
EMDR ist wie ein Reset-Knopf für deinen Kopf. Es hilft dir, alte Ängste loszulassen und wieder klar und sicher zu denken. Hier sind die wichtigsten Vorteile:
- Traumatische Erlebnisse verarbeiten
Wenn deine Angst mit einem bestimmten Ereignis zusammenhängt, kann EMDR dir helfen, dieses „emotional zu entladen“. Das bedeutet: Die Erinnerung bleibt, aber sie fühlt sich nicht mehr bedrohlich an. - Blockaden lösen
Selbst wenn du nicht genau weißt, woher die Angst kommt, kann EMDR unbewusste Blockaden aufspüren und auflösen. Du musst nicht mal jedes Detail kennen – dein Kopf erledigt die Arbeit. - Mehr Selbstvertrauen
Während einer EMDR-Sitzung geht es nicht nur ums Verarbeiten, sondern auch darum, neue, positive Ressourcen zu aktivieren. Du fühlst dich danach sicherer und stärker – sowohl mit dir selbst als auch mit deinem Pferd. - Stress abbauen
Angst ist ja nicht nur ein Gedanke im Kopf – sie macht sich auch körperlich bemerkbar: Herzrasen, schwitzige Hände, dieser Kloß im Bauch. Nach EMDR berichten viele, dass sie entspannter und gelassener sind – ein riesiger Vorteil, wenn du wieder in den Sattel steigst.
Wie läuft eine EMDR-Sitzung ab?
Keine Sorge, das ist ganz entspannt. Zuerst redest du mit mir als EMDR-Coach darüber, was dich belastet und was du erreichen möchtest. Vielleicht ist es der Sturz vom letzten Sommer, der dich immer noch verfolgt, oder die Angst, die Kontrolle zu verlieren.
Während der eigentlichen Sitzung wirst du dann sanft durch die belastende Erinnerung geführt – gleichzeitig lenke ich deine Aufmerksamkeit mit Augenbewegungen, Klopfreizen oder Tönen. Das klingt vielleicht erstmal ungewöhnlich, aber es funktioniert. Nach und nach verliert die Angst ihre Kraft, und du fühlst dich freier.
Warum EMDR eine echte Geheimwaffe ist
Ich finde, EMDR ist so besonders, weil es nicht nur an den Symptomen herumdoktert, sondern wirklich in die Tiefe geht. Hier ein paar Gründe, warum es so effektiv ist:
- Es wirkt schnell – oft reichen schon wenige Sitzungen aus.
- Es ist sanft – du musst dich nicht immer wieder in die schlimmsten Details hineinsteigern.
- Es hilft dir ganzheitlich – emotional, kognitiv und körperlich.
- Die Ergebnisse sind nachhaltig – die Angst kommt nicht einfach so zurück.
Mein Tipp für dich
Wenn du merkst, dass deine Angst dir die Freude am Reiten nimmt, lass uns mal über EMDR sprechen. Es ist kein Hexenwerk, sondern eine fundierte Methode, die schon vielen Reiterinnen geholfen hat. Stell dir vor, wie schön es wäre, wieder voller Vertrauen aufs Pferd zu steigen und diese wunderbare Verbindung zu deinem Pferd zu genießen – ohne dieses nervige Angstgefühl.
Ich bin überzeugt: Du kannst das schaffen! 😊